Presseberichte 2013
Apfelbaumsterben durch Misteln
(20.12.2013)
Dem einen oder anderen aufmerksamen Spaziergänger mag es schon aufgefallen sein: Auch im Winter erscheinen manche Apfelbäume ziemlich grün. Manche scheinen von weitem sogar dicht belaubt. Ursache ist der Befall durch Misteln, ein Halbschmarotzer, der bei uns neben Weiden meist auf Apfelbäumen vorkommt. Und das in erschreckendem Maße.
Die sprunghafte Entwicklung von der Rarität zur Massenerscheinung in gerade mal fünfzehn oder zwanzig Jahren ist bedingt durch die Abnahme der Bedeutung der Streuobstwiesen für unseren Lebensunterhalt. Früher wurden Misteln aus den Ertragsobstbeständen (auf Hochstämmen) konsequent entfernt. Ob ihrer Seltenheit stand die faszinierende Pflanze lange Zeit unter Naturschutz. Seit ihrem massenhaften Vorkommen ist das mittlerweile nicht mehr der Fall.
Misteln entziehen ihrem Wirtsbaum Nährstoffe und Wasser, betreiben aber auch mit ihrer grünen Oberfläche Photosynthese. Die Pflanze bildet männliche und weibliche unscheinbare grünlichgelbe Blüten, die von Insekten bestäubt werden. Nach der erfolgten Befruchtung bilden sich weiße Beeren.
Verbreitet werden die Misteln durch Vögel. Diese fressen während des Winters die Beeren. Dabei versuchen sie nur das Fruchtfleisch zu fressen und streifen die klebrigen Samen meist vor Ort an Ästen desselben Baumes ab, auf dem die Misteln wachsen. Werden Samen mitgefressen, passieren die schleimumhüllten Samen schnell den Verdauungstrakt der Vögel. Über die Ausscheidungen gelangen die unverdauten Samen auch auf andere Wirtsbäume.
Nach der Keimung auf der Rinde eines geeigneten Wirtsbaumes (auf der Obstwiese sind das meist Apfelbäume) dringt die Mistel in dessen Leitbahnen ein. Die noch junge, sich langsam entwickelnde Mistel, regt den Baum örtlich zu verstärktem Wachstum an. Aus der sich bildenden Verdickung wachsen Triebe in alle Richtungen. Wächst die Mistel im Laufe der Jahre heran, bildet sie ihrerseits Früchte, die zur weiteren Ausbreitung führen. Nach und nach breiten sich die Halbschmarotzer über die ganze Krone des Baumes aus. Die Mistelpflanzen können dabei Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen. Dieser Zustand wird während des Winters besonders augenfällig, wenn der unbelaubte Baum den Blick auf die immergrünen Misteln frei gibt. Ist der Baum von zahlreichen älteren Misteln besiedelt dreht sich der bei der Neubesiedelung wachstumsanregende Effekt um und die Mistel zehrt in zunehmendem Maße ihren Wirtsbaum aus. Das kann zum Absterben der Krone führen. Dies zeigt sich daran, dass sich die Misteln gelb färben, da sie vom abgestorbenen Ast nicht mehr versorgt werden.
Will man die Ausbreitung der Misteln verhindern, müssen diese konsequent entfernt werden. Sie dürfen dabei keinesfalls das Stadium erreichen, bei dem sie schon selber Beeren tragen. Wachsen die Misteln endständig, also im äußeren Kronenbereich, können die Misteln mit einem Rückschnitt auf die nächstgelegene Gabelung entfernt werden. Der Schnitt führt zu einer Vitalisierung des Baumes, der mit verstärktem Austrieb und in der Folge höherem Fruchtansatz reagiert. Haben die Misteln bereits die tragenden Leitäste befallen ist dies jedoch nicht möglich. Hier kann man nur versuchen die Misteln astparallel zu entfernen. Sie werden aber wieder ausschlagen und nach einigen Jahren wieder fruchten.
Beim Entfernen der Misteln sind die umliegenden und speziell die darunterliegenden Astpartien darauf zu kontrollieren, ob nicht bereits Mistelsamen auf der Rinde kleben. Die sind bei der Gelegenheit auch zu entfernen (abkratzen). Oft hängen die Samen, mit eingetrockneten Schleimfäden verbunden, wie eine Perlenkette in den Ästen.
Überhaupt sollten Obstbäume regelmäßig geschnitten werden. Dass dabei die Misteln entfernt werden, sollte selbstverständlich sein. Der Baum dankt es mit mehr und schöneren Früchten. Die Mistel wird dadurch nicht ausgerottet, sondern nur in der Anzahl reduziert. Ein abgestorbener Obstbaum bietet der Mistel keinen Lebensraum mehr.
Klaus Spieler
Obstsortenausstellung des AKN großer Erfolg
(2013-10-03)
Anlässlich des Mostfestes des Gesangverein "Liederkranz" am "Tag der deutschen Einheit" besuchten zahlreiche Gäste auch die Sortenausstellung des Arbeitskreis Naturschutz Langenhain-Ziegenberg im angrenzenden Dorfgemeinschaftshaus. Bestaunt wurde die dargebotene Sortenvielfalt von ungefähr 100 Apfel- und Birnensorten, nebst einigen Quittensorten und Wildobst, wie Mistel und Speierling. Auch einige Frühsorten, wie zum Beispiel Klarapfel, Weißer- und Roter Astrachan oder Jamba konnten in Augenschein genommen werden.
Es vermochten aber bei weitem nicht alle die in der Gemarkung Langenhain-Ziegenberg vorkommenden Sorten gezeigt werden. Dazu reichen bislang die Präsentationskörbchen nicht aus. Auch sind nicht alle Sorten, ob ihrer Seltenheit oder mangelndem Behang, jedes Jahr verfügbar.
Es wurden Fragen zu empfehlenswerten Sorten, Schnitt, Behandlung von Krankheiten und Sorteneigenschaften gestellt.
Selbst aus dem Hochtaunuskreis kamen Besucher um sich mitgebrachte Früchte bestimmen zu lassen. Dies war aber, teils wegen der schlechten Qualität der präsentierten Früchte, nicht immer möglich. Es wird empfohlen mindestens 5 gut ausgereifte Früchte von der Südseite des Baumes, ohne tierisches Innenleben (Deformation und verfrühte Reife der Früchte), zu einer Sortenbestimmung mitzubringen.
Andere waren auf der Suche nach geeigneten Äpfeln zu Dekorationszwecken.
Wegen der wiederholten Nachfrage sollen im nächsten Jahr auch Früchte zum Probieren dargeboten werden.
OVAG hilft Naturschützern in Langenhain beim Anbringen von Nistkästen
(2013-05-28)
Richtig Glück mit dem Wetter hatte der des Arbeitskreis Naturschutz Langenhain-Ziegenberg (AKN) bei seinem geplanten Einsatz am Dienstag, den 28. Mai: Nicht zu kalt und strahlend blauer Himmel.
Pünktlich um 8:00 Uhr rückte die OVAG mit ihrem Hubwagen am sogen. Eulenturm in Langenhain an, um den Mitgliedern des AKN beim Aufhängen von 6 Nistkästen für Mauersegler und 6 Tagquartieren für Fledermäuse zu unterstützen. Die Kästen wurden dem AKN von der Gemeinde Ober-Mörlen gespendet. Dafür nochmals vielen Dank!
Zunächst wurden in luftiger Höhe 6 Kästen für Mauersegler am Eulenturm (ehem. OVAG-Verteilerturm) angebracht.
Danach wechselte die Einsatztruppe aus OVAG-Mitarbeitern und AKN-Mitgliedern zum nahgelegenen Feuerwehrgerätehaus, um dort 6 Tagquartiere für Fledermäuse unterhalb des Giebels anzubringen. Zuvor war die Genehmigung dazu bei der Gemeinde Ober-Mörlen eingeholt worden.
Vor Jahren hatte der AKN bereits Schwalbenkotbretter am Feuerwehrgerätehaus oberhalb der Rolltore befestigt.
Nach einer guten Stunde hingen alle Kästen und bieten nun den Mauerseglern und Fledermäusen im Ort weitere gute Nist- und Unterkunftsmöglichkeiten. Der AKN und der örtliche Naturschutz danken der OVAG herzlich für ihren tollen Einsatz!
Erik Meyer
Jahreshauptversammlung AKN
Am 12. März 2013 fand die Mitgliederversammlung (JHV) des Arbeitskreis Naturschutz Langenhain-Ziegenberg im Alten Rathaus in Langenhain-Ziegenberg unter reger Beteiligung der Mitglieder statt. Im
Mittelpunkt standen die Berichte des 1. Vorsitzenden Dr. Erik Meyer, des Kassenwartes Klaus Spieler und des Kassenprüfers Max Klenner für das Jahr 2012 sowie die Entlastung des Vorstands und der
Ausblick auf die Aktivitäten in 2013. Nach den Berichten wurde dem Vorstand bestehend aus Erik Meyer , Willi Liebert als 2. Vorsitzenden und Klaus Spieler als Kassenwart und Schriftführer einstimmig
Entlastung erteilt. Erik Meyer bedankte sich im Namen des Vorstands für das entgegengebrachte Vertrauen.
Anschließend wurde der Vorstand turnusgemäß neugewählt: 1. Vorsitzender: Erik Meyer, 2. Vorsitzender: Stefan Kottwitz, Schriftführer und Kassenwart: Klaus Spieler. Alle Vorstandsmitglieder wurden
einstimmig gewählt. Willi Liebert kandidierte aus persönlichen Gründen nicht wieder für eine Vorstandsfunktion. Ihm gilt besonderer Dank und Anerkennung für seine jahrelange Tätigkeit als 1. und 2.
Vorsitzender. Wir haben ihm viel zu verdanken, denn ohne ihn wären der AKN und der örtliche Naturschutz längst nicht dort, wo sie heute sind !
Der AKN besteht zur Zeit aus 12 Mitgliedern. Bei unseren zahlreichen Projekten und Aktivitäten sind weitere Mitglieder sehr erwünscht und herzlich willkommen !
Wir blicken auf ein recht aktives Jahr zurück mit zahlreichen Sitzungen und vielen schweißtreibenden Arbeitseinsätzen, in denen wir z.B. mit Mulchen, Obstbaumschnitt, Obsternte, Pflanzungen,
Kontrolle und Reinigung von Steinkauzröhren und Nistkästen, laufender Hege und Pflege unserer Streuobstwiesen und Feuchtbiotope befasst waren. Diese Arbeiten betrafen folgende Projekte:
Streuobstwiesen am Muckeberg und UHU, Geländepflege an Flugwache und Dicker Busch, Feuchtbiotope Blaupfützenlachen und Trieschweiher, Übchesborn, Eulenturm, Fledermausbunker, Steinkäuze, Nistkästen.
Als besondere Projekte sind hervorzuheben: Fortsetzung des Projektes „Junge Riesen“ für den Erhalt solitärer Baumriesen in unserer Gemarkung, große Obstsortenausstellung im Rahmen des Mostfestes des
Liederkranzes und weitere Beteiligung an der Wiederansiedlung der Bachmuschel in der Usa und an den Ferienspielen mit einer erlebnisreichen Teich- und Usawanderung auf den Spuren des Bibers mit
Einsatz des Bibermobils.
Insgesamt können wir auf das in 2012 bewältigte Arbeitspensum wieder recht stolz sein.
Über unsere Aktivitäten gibt auch unsere Homepage www.arbeitskreis-naturschutz.org zeitnah Auskunft. Erik Meyer bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitgliedern für ihr Engagement und ihre
Begeisterung für den lokalen Naturschutz !
Für 2013 haben wir uns neben der intensiven weiteren Betreuung der erwähnten Projekte die Gewinnung weiterer Mitglieder vorgenommen. Wir beabsichtigen ferner die Jugendarbeit und die Zusammenarbeit
mit den Naturfreunden in Ober-Mörlen und mit der Notgemeinschft Usa zu intensivieren. Als besondere Aktionen weisen wir auf die Fortsetzung des Projekts „Junge Riesen“, unsere Aktivitäten zur
Schaffung und dem Erhalt artgerechter Fledermausquartiere hin sowie unsere Arbeiten im Steinbruch am Mühlenweg zur Schaffung eines Magerrasenbiotops hin. Darüber hinaus werden wir Nistkästen für
Fledermäuse und Mauersegler am Eulenturm und Feuerwehrgeräthaus anbringen.
Es gibt weiterhin viel Sinnvolles zu tun ! Und neben der gemeinsamen Arbeit in und zum Schutze unserer heimischen Natur bietet der AKN viel Spaß und Freude in einer lebendigen, freundschaftlichen
Gemeinschaft unter dem Motto:
Gemeinsam Schwitzen und Schwätzen !
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen: Unsere nächste Sitzung findet am
9. April um 20.00 Uhr im Alten Rathaus statt, die Termine unserer nächsten Arbeitseinsätze finden sie auf unserer Homepage. Oder wenden Sie sich direkt an Erik Meyer (Tel. 06032/ 784 85 77).
Dr. Erik Meyer
1.Vorsitzender
Lesen Sie hier den vollständigen Jahresbericht 2012
Arbeitseinsatz im zukünftigen Trockenrasenbiotop Steinbruch
Am Samstag, den 02. Februar 2013, hatten wir Glück mit dem Wetter während unseres Arbeitseinsatzes. Bei teilweise aufgeheitertem Himmel und Temperaturen über Null traf wir uns am ehemaligen Steinbruch am Mühlenweg, der im vergangenen Jahr, im Auftrag der Gemeinde Ober-Mörlen, freigestellt wurde. Es galt die Stockausschläge der gekappten Büsche abzuschneiden. Auch Schwarzdorn und Brombeeren waren zu entfernen. Dabei kam uns der Umstand zugute, dass der vorrausgegangene Frost den Boden gelockert hatte und es somit möglich war, die Pflanzen mitsamt den Wurzeln zu entfernen. Das bedeutet weniger Arbeit im nächsten Jahr. Es war kein leichtes Unterfangen. Es war eine kräftezehrende Arbeit am steilen Hang, im lockeren Schiefergeröll stehend, die widerspenstigen Wurzeln herauszuziehen. Das entfernte, teils sehr stachelige Pflanzenmaterial wurde am Ende des 3stündigen Arbeitseinsatzes auf einen Traktoranhänger verladen und soll zu einem späteren Zeitpunkt zum Häckselplatz gebracht werden.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Der Hang ist nun wieder weitgehend vom holzigen Aufwuchs befreit. Lediglich die Randgebiete rund um den Steinbruch müssen noch bearbeitet werden. Dazu ist ein Einsatz am 9. Februar geplant.
In dem nach Süden geöffneten Steinbruch, mit teilweise überhängenden Felswänden, soll sich langfristig eine Trockenrasenvegetation entwickeln. Für einen Magerrasen ist das Erdreich jedoch zu nährstoffreich. Daher soll auch das noch im Steinbruch abgelagerte Erdreich, das mit Gartenabfällen durchsetzt ist, noch vor der Brut- und Setzzeit entfernt werden.
Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, ist geplant, die Zufahrt mit dicken Baumstämmen zu versperren. Eine Sitzbank und eine Infotafel sollen das Gebiet als geschütztes Biotop kenn-zeichnen. Es versteht sich von selbst, dass auf dem Gebiet kein Astschnitt oder sonstige Abfälle mehr abgelagert werden dürfen, auch wenn das vielleicht in der Vergangenheit üblich war.
Informative Wanderung im
Usatal hat am 02.06.2024 gefunden
Nächstes Treffen:
Am Montag, den 02.12.2024 findet die Mitgliederversammlung um 19.30 Uhr
in der Gaststätte Gretel und Bembel in Usingen statt.
Ausgezeichnet mit dem Bürgerpreis Oberhessen im Wetteraukreis in der Kategorie Alltagshelden.
Wir sind Mitglied der